
Die aus Riga stammende Bildhauerin Harriet Ellen Siderovna von Rathlef-Keilmann war Schülerin von August Gaul (22.10.1869 – 18.10.1921). Nach ihrer Ausbildung kehrte sie zunächst nach Riga zurück und arbeitete in der Werkstatt von August Volz (07.03.1851 – 20.06.1926), doch bald darauf zog sie wieder nach Deutschland. Sie stand dem Expressionismus näher als dem Bauhaus.
Die Lithographie „Hockende Frau“ (Bauhaus Weimar 1920) zeigt eine Frau, deren Umfang der Arme nicht so recht zum Oberkörper passen wollen. Der Oberkörper besteht aus einem menschlichen Hinterteil. Der Kopf liegt auf dem linken Arm, das Gesicht weist feine Züge auf, ihre Augen sind geschlossen. Der linke Arm sowie das Bein im Vordergrund lassen einen an eine Wiege erinnern. Die rechte Hand weist nach oben, fast wie ein Tablett. Im Grunde zeigt die Bildhauerin die Vorstellung, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts das übliche Frauenbild ist: Selbst, wenn sie hockt und sich ausruht, ist sie noch tätig. Zugleich hat sie etwas Liebevolles, die ihren Mund nicht aufmacht und ihre Beine so verschränkt sind, dass sie nicht auf die Schnelle aufstehen kann.
Harriet Ellen Siderovna von Rathlef-Keilmann wurde am 3. Januar 1887 in Riga geboren und starb am 1. Mai 1933 in Berlin.
Quelle:
Vgl. Wikipedia (₪): Harriet Ellen Siderovna von Rathlef-Keilmann, zuletzt besucht am 17.03,2021
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