Liebe Olga,

es ist bei mir gestern spät geworden, dementsprechend bin ich heute müde. Dies liegt vor allem daran, dass ich einen kreativen Schub hatte und eine Grafik anlegte, die aber zu nichts führte. Danach schaute ich mir eine Dokumentation über die Designerin Andrée Putman (23.12.1925 – 19.01.2013) an, ahnte jedoch vorher nicht, dass es mich beflügeln würde und ich jede Menge Inspiration versuchen würde, festzuhalten.
Als erstes war es der graue Stuhl, der mich an- und erregte. Ich stellte einen meiner Küchenstühle in Szene und zeichnete den, besser gesagt, ich legte eine erste Skizze an. Sehr bald wusste ich, dass ich es mit dem Abstrakten kombinieren werde, denn es gab zwischen der Designerin und dem Maler Bram van Velde (19.10.1895 – 28.12.1981) eine Zusammenarbeit. Skizzierte ich in der Nacht das Abstrakte AUF den Stuhl, so entschied ich mich heute dafür, das Abstrakte DURCH die Sitzfläche zu gestalten und da war dann auch der Arbeitstitel für diese Designerkarte klar: Durchbruch. Das passt zur Biografie von der Innenarchitektin Andrée Putman ganz gut. Als sie ihre erste große Wohnung, kann auch ein Arbeitsraum gewesen sein, selber gestaltete und sich auf die Farben schwarz und weiß beschränkte, bildeten die Gemälde von dem niederländischen Künstler Bram van Velde die Farbtupfer im Raum, zugleich war diese Gestaltung für sie auch der berufliche Durchbruch.
Obgleich der Stuhl grau ist, gibt es – liebe Olga – keinen Zusammenhang zwischen dem grauen Einerlei, dass sich hartnäckig hält, der Nebel verzieht sich stellenweise gar nicht mehr.

Hast Du inzwischen eine Nachricht von Deinem Enkel erhalten, ob er an der Schule, wo er so gerne hinmöchte, angenommen wurde?

Ich wünsche Dir eine gute Zeit.

Sei ganz lieb gegrüßt
Sabeth


 

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