Iris, Schwertlilie

Liebe Lydia,

der Weltgebetstag der Frauen (WGT) ist vorbei, am vergangenen Freitag (3. März) feierten wir den Gottesdienst. Es war ein sehr schöner Gottesdienst, alles ist gut gelaufen, es waren sogar ein paar aus meiner Nachbarschaft da. Und dann gab es an dem Abend ein Wiedersehen mit einer Frau – bis heute kenne ich nicht ihren Namen – die mich vor einiger Zeit in der Stadt wegen eines abgerissenen Hauses angesprochen hatte. Anschließend sprachen wir über vieles, es war ein schönes und intensives Gespräch. Ich bin davon ausgegangen, dass ich sie nie wiedersehen werde und plötzlich stand sie am Freitag vor mir. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Verstehe mich bitte nicht falsch, ich beteilige mich sehr gern an der Vorbereitung, da es aber vor allem in der Schlussphase viel zu tun gibt, freue ich mich auch immer auf die anschließende Erholung.

Wenn ich viel um die Ohren habe, neige ich in meinen Kunstprojekten wie ein Insekt von Blüte zu Blüte zu schwirren, weil alles ist plötzlich interessant aber es kommt nicht wirklich dabei etwas herum. Ich hoffe, dass mein derzeitiges Projekt nicht auch noch zu dieser Kategorie gehört.
     Für die jetzige Fastenzeit habe ich mir vorgenommen, mich auf eine innere Pilgerreise zu begeben. So etwas Ähnliches habe ich im ersten Pandemie-Jahr in der Karwoche schon mal gemacht, als keine Gottesdienste stattfinden durften, man möglichst allen Menschen aus dem Weg gehen musste. Damals entstand das BildSchale des Lebens“. Da ich in diesem Jahr die Möglichkeit habe, an eine Art Kurs „Alltagsexerzitien“ teilnehmen zu können, hatte ich mir schon vor einiger Zeit vorgenommen, mal den Alltag möglichst runter zu fahren, mich auf das Gebet zu konzentrieren. Vielleicht lerne ich Gott und mich dabei neu kennen.
     Wie Du weißt, brauche ich die Kunst, ohne dem fühle ich mich so als würde mir etwas Grundsätzliches fehlen. So mag es sein, dass es Dich gar nicht weiter verwundert, dass ich die innere Einkehr auf meine kreative Art begleiten möchte. Dazu gehört auch diese Designerkarte, sie bildet gewissermaßen den Auftakt. Die Iris mit ihren drei oberen Blütenblättern weist auf die Dreieinigkeit Gottes hin. Zugleich ist sie die Nationalblume der Franzosen. Vielleicht reibst Du Dir jetzt die Augen, aber ich befasse mich im Moment mit WGT-Jahr 2013, als Frankreich den Gottesdienst vorbereitet hatte. Nun ja, so ganz uneigennützig ist das nicht, in vier Jahren begeht WGT sein 100jähriges Bestehen und dem möchte ich künstlerisch Rechnung tragen. 🙂 

Wie geht es Dir? Wie geht es Paulus?

Sei ganz lieb gegrüßt
Sabeth

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