Flügelaltar, Antwerpener Rentabel

Seit die Corona-Pandemie uns fest im Griff hat, bin ich nicht mehr mit dem Zug nach Köln gefahren, heute habe ich es endlich getan. Bevor ich losfuhr, hatte ich mir fest vorgenommen, sobald ich in Köln angekommen bin, dem Dom einen Besuch abzustatten. Eigentlich wollte ich das Kirchenfenster von Gerhard Richter fotografieren, aber irgendwie konnte ich es nicht finden. Ein Teil des Gotteshauses war wegen eines Gottesdienstes für Besucher*innen abgetrennt, vielleicht befindet sich dieses Fenster genau in dem Bereich. Wie dem auch immer sei, nutzte ich dennoch die Gelegenheit, um das eine oder andere Bild zu machen.

Hauptsächlich geht es mir beim Fotografieren von Kunst um Inspiration, zuweilen sind es kleine Details, die mich plötzlich auf die richtige Spur bringen. In solchen Momenten denke ich an die Maus „Frederick“ von Leo Lionni, der für den Winter Farben und Geschichten gesammelt hat.

Eine besondere Aufmerksamkeit schenkte ich heute dem sogenannten Antwerpener Rentabel, ein Flügelaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, der fast sieben Meter breit ist. Sicherlich haben die heutigen Lichtverhältnisse dazu beigetragen, dass ich auf diesen Altar aufmerksam wurde. Vielleicht kennt ihr das auch, man besucht häufig eine bestimmte Stätte und man glaubt, dass man schon alles kennen würde, doch manchmal sind es kleine Veränderungen und man entdeckt diese Stätte quasi neu, so erging es mir heute mit dem Altar. Ich war schon so oft in diesem Dom, aber dieser Altar ist mir bisher nie aufgefallen. Dabei finde ich den Altar schön, schon allein die unglaublich filigranen Holzschnitzereien in der Mitte des Altars lässt mein Künstlerherz höherschlagen. Das Tageslicht, der Sonnenschein heben die Schnitzereien noch mehr hervor und ja, ich konnte mich nur mit schwerem Herzen wieder davon lösen, am liebsten wäre ich stundenlang geblieben, doch dafür fehlte mir einfach die Zeit.

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