Liebe Hildegard,

gestern bin ich mit der Kamera losgezogen, um den Frühling einzufangen und ihn gebührend zu begrüßen, nach all den grauen Wintertagen. Ich glaube, Du verstehst mich, wenn ich davon rede, dass ich den Frühling begrüße; adaptiert habe ich diese Idee von Astrid Lindgren (14.11.1907 – 28.01.2002), genauer: aus ihrem Kinderbuch „Ronja Räubertochter“ (1981). Da zog ich also mit hohen Erwartungen los, um Dir so richtig schöne Fotos vom Frühling zu präsentieren. Aber es kam anders. Als ich im Wald im „Garten Eden“ ankam, war ich geschockt über die vielen Holzstapel und ich sah mit Entsetzen, was aus der Quelle gemacht worden ist. Nachdem ich den Schock abgeschüttelt hatte, sah ich mir die Quelle genauer an. Vor einem der Holzstapel hat sich ein kleiner Teich gebildet, der könnte im Sommer, wenn er wieder so heiß wird wie im vergangenen Jahr für die Tiere sogar nützlich werden. Dann lief ich weiter, immer noch in der Zuversicht, Dir wunderschöne Frühlingsbilder zu geben; doch dann folgte der zweite Schock: sämtliche Bäume waren wegen des Borkenkäfers abgeholzt worden und ich musste mit Entsetzen feststellen, dass dieses Stück Wald vor nicht allzu langer Dauer gebrannt haben muss. Es wirkte skurril, als Fotografin konnte ich diesem Elendsbild sogar was abgewinnen, traurig ist es dennoch oder wird es sich sogar als ein Vorteil entpuppen, da der Boden nun besonders fruchtbar ist?
Um nicht völlig mit leeren Händen zu sein, bin ich an Gärten vorbeigegangen, um dann doch noch die eine oder andere blühende Pflanze zu finden.

Auf der Karte ist die Blüte des Weißdorns abgebildet; ich weiß, Du kannst der Pflanze nicht allzu viel abgewinnen. Während sich einige über ihre Heilkräfte freuen, bist Du davon überzeugt, dass er gar keine hat. Wie Du weißt, bin ich keine Expertin in solchen Angelegenheiten, das kannst Du mit Deinem Wissen viel besser einschätzen als ich. Die Blüte finde ich sehr faszinierend und ich mag auch den Duft. 🙂

Wie schaut es bei Dir aus? Wie wirst Du Ostern verbringen?

Sei lieb gegrüßt
Sabeth

> Siehe auch: Theodor Fontane (): Das Bristol-Trauerspiel


 

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