Am vergangenen Samstag (21.05.) konnten wir in unserem Stadtteil das erste Café seit Beginn der Corona-Pandemie vollziehen. Zu diesem Anlass brachte eine Frau kleine Blumensträuße als Tischschmuck mit, die nach dem Ende des Cafés an die Mitarbeiter*innen verteilt wurden, und auch ich habe einen Strauß bekommen. Der Strauß bestand unter anderem aus Maiglöckchen, einer pinken und aus einer rosafarbenen Pfingstrose. Ich mag Pfingstrosen, doch zu meinem Leidwesen fielen schon bald die ersten Blütenblätter. Für eine Vase sind Pfingstrosen offenbar nicht besonders gut geeignet.

Abends schaute ich mir zwei Dokumentationen bei arte an. Die erste Dokumentation war dem italienischen Maler Bernardo Bellotto (20.05.1722 – 17.10.1780) gewidmet „Die Stadt als Bühne. Der Maler Belletto genannt Canaletto“ (2022) von Leif Karpe und Christoph Goldmann, produziert von ZDF. Ich staunte nicht schlecht, wie dieser Maler in die Trickkiste griff und sich mithilfe von damaligen technischen Mitteln seine Stadtbilder kreierte. Anschließend schaute ich mir die Dokumentation über den spanischen Künstler Joan Miró (20.04.1893 – 25.12.1983) an „Joan Miró – Farben, Feuer, Freiheit“ (2016) von Albert Solé Bruset, produziert von arte (Frankreich). Während ich mir diese Dokumentation anschaute, machte ich mir erste Skizzen, ohne zu wissen, wohin es mich führen wird. Es war schon spät, sehr spät und mein Gehirn war auf Bettruhe eingestellt und nicht auf Kreativität. Doch schon am nächsten Sonntagmorgen (22.05.) war mein Kopf voller Ideen. Ich betrachtete mir mit Staunen die heruntergefallenen Blütenblätter der Pfingstrose an, da jedes Blatt anders aussah als wie ich es erwartet hatte.
Joan Miró hatte in einem seiner Werke Sternbilder zum Vorbild genommen, zum anderen erstellte er zeitweise aus unendlich vielen Fliesen Wandbilder. Diese beiden Ideen übernahm ich nun für mein Bild, angespornt von Bernado Bellotto mit seinem Griff in die Trickkiste, denn plötzlich war mir klar, ich könnte aus den Blütenblättern ein Bild mit verschiedenen Karten erstellen, also aus Mosaiken ein Ganzes bilden. Und genau daran sitze ich nun. Der vorläufige Arbeitstitel ist auch schon klar „Zerfall einer Pfingstrose“. Eigens für dieses Bild hebe ich mal noch die Blütenblätter auf, da ich unter anderem herausfinden möchte, inwiefern sich die Farben im Laufe der Zeit verändern.

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