Gestern Abend habe ich mir eine Dokumentation über Zen-Buddhismus bei arte angeschaut, genauer gesagt, ging es insbesondere um die Gärten. Diese Dokumentation hat mich heute im Verlauf des Tages immer wieder mal beschäftigt. Unter anderem wurde im Film deutlich, dass es in einem Garten sowie im Leben um das Wesentliche geht. Gut, das ist natürlich eine Herausforderung, denn was ist das Wesentliche?

Seit einigen Wochen versuche ich einen Garten anzulegen, aufgrund Zeitmangels kann ich aber immer nur ein kleines Stück bearbeiten. Auch heute war ich für ein paar Stunden im Garten und war verblüfft, wie viel Unkraut (ich weiß, im engen Sinne gibt es kein Unkraut aber ihr wisst schon was ich meine) darum wucherte und ich habe deutlich länger gebraucht als gedacht, da wieder Herrin drüber zu werden.

Am Vormittag begab ich mich das erste mal an ein Segelschiff als Stickbild, die erste Karte war Ausschuss also begab ich mich an den nächsten Entwurf. Mit dem Ergebnis bin ich schon deutlich zufriedener, nur die Farbzusammensetzung ist noch ausbaufähig.
Zuweilen wundere ich mich, dass ich solch eine Freude am erstellen von den exklusiven Karten habe, denn streng genommen, besteht solch ein Bild aus lauter Geraden, mal kürzer, mal länger und ja, es variieren auch die Farben, aber die Technik ist eigentlich immer gleich und doch immer wieder verschieden. Als ich gestern die Dokumentation gesehen habe und der Mönch davon sprach, dass er über seine Aufgaben und Arbeit nicht nachdenkt sondern macht und ich ergänze, man am Ende das Ergebnis sieht, bekomme ich allmählich eine Ahnung, weshalb ich mich so gerne damit beschäftige. Sicherlich hat das Sticken auch etwas meditatives, und nur ich bestimme über Motiv und ähnliches. Mit jeder neuen Karte liegt erst mal ein weißes Papier vor mir und doch weiß ich dies zu füllen. Ich kann es gar nicht so richtig in Worte fassen, ich glaube so was muss man erleben.

Wie auch immer, bei der Größe der Karten kann ich mich immer nur auf das Wesentliche beschränken, zumal jedes kleine Detail in der Fadentechnik nicht schön aussieht, wie gewollt aber nicht gekonnt. Und da schließt sich der Kreis und ich bin ich beim Zen-Buddhismus.


 

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