Abendmahl in einer Hessischen Dorfkirche (von Carl Ludwig Noah Bantzer)




Nach dem Studium an der Akademie der Künste in Berlin arbeitete Carl Ludwig Noah Bantzer in den Jahren 1884 und 1885 mit dem aus Dresden stammenden Maler Wilhelm Ludwig Heinrich Claudius (13.04.1854 – 25.09.1942) zusammen. Anschließend widmete er sich den Studien über die Schwälmer Trachten.
Im Jahr 1887 wurde Carl Ludwig Noah Bantzer Mitglied der Künstlerkolonie Goppeln (auch bekannt unter „Goppelner Schule“). In dieser Zeit setzte er sich künstlerisch mit der Heiligen Elisabeth auseinander. Im gleichen Jahr verließ er die Kolonie wieder, ging zum Malertreffpunkt „Gasthaus Haase“ in Schwalm. Dort begegnete er dem Zeichner Hermann Kätelhön (22.09.1884 – 24.11.1940), dem Maler Adolf Lins (21.10.1856 – 26.03.1927) und dem romantischem Maler Emil Zimmermann (31.07.1858 – 09.12.1898). 1890 fuhr Carl Ludwig Noah Bantzer für drei Monate nach Paris, 1891 lebte er für kurze Zeit in Dresden, zog dann nach Willingshausen.
Mit dem Maler Wilhelm Georg Ritter (18.02.1850 – 16.06.1926) unternahm er 1893 eine Studienreise, die für ihn jedoch nicht erquickend war.
Um 1896 nahm seine Karriere als Künstler Fahrt auf. Er wurde 1896 zum Professor an der Königlichen Kunstakademie in Dresden berufen, erhielt im gleichen Jahr eine kleinere Auszeichnung,
Gemeinsam mit den Künstlern Walter Rudolf Leistikow (25.10.1865 – 24.07.1908), Max Klinger (18.02.1857 – 04.07.1920), Max Liebermann (20.07.1847 – 08.02.1935), Lovis Corinth (21.07.1858 – 17.07.1925) und mit Franz Theodor Max Slevogt (08.10.1868 – 20.09.1932) gründete er den Deutschen Künstlerbund.
Von 1918 bis 1923 war er Direktor an der Kunstakademie in Kassel.

Abendmahl in einer Hessischen Dorfkirche (Studie), gemalt von Carl Ludwig Noah Bantzer (um 1890), Gemeinfrei

Die Studie „Abendmahl in einer Hessischen Dorfkirche“ entstand um 1890, nachdem Carl Ludwig Noah Bantzer an einer Abendmahlsfeier in Willingshausen teilnahm. Für den Altar diente die Wehrkirche in Wenkbach im Raum Marburg als Vorbild.
Die Studie zeigt im Vordergrund die sitzenden Frauen in der ersten Reihe während hauptsächlich die Männer in einer Schlange vor dem Altar das Abendmahl erwarten. Insgesamt sind es zwölf Personen, die sich vor dem Altar befinden, angelehnt an die zwölf Apostel. Hinter dem Altar stehen zwei weitere evangelische kirchliche Würdenträger (schwarze Kleidung), somit sind insgesamt in dem Bild 14 Menschen untergebracht. Diese Zahl ist deshalb bemerkenswert, denn die vierzehn Schutzheiligen und vierzehn Engeln stammen eindeutig aus dem katholischen Bereich.
Die Kirche ist sehr hell gestaltet, sie besteht überwiegend aus den Farben weiß bis hellgrau, und wie bei den evangelischen üblich ist sie sehr schlicht gehalten.
Das impressionistische Bild wurde 1892 in München, Berlin, Wien, Dresden, Leipzig, Hamburg, Breslau und in Frankfurt am Main ausgestellt.

Carl Ludwig Noah Bantzer starb am 19. Dezember 1941 im Alter von 84 Jahren in Marburg.

Zu seinen Schülern gehörten unter anderem der Grafiker Johann Brockhoff (16.06.1871 – 1942), der Landschaftsmaler Ernst Eduard Wilhelm Karl Burmester (12.07.1877 – 26.10.1917), der expressionistische Künstler Heinrich Dersch (28.12.1889 – 08.07.1967), der Maler Conrad Felixmüller (21.05.1897 – 24.03.1977), der Illustrator Josef Hegenbarth (15.06.1884 – 27.07.1962), Werner Heuser (11.11.1880 – 11.06.1964), Karl Leyhausen (28.09.1899 – 09.05.1931), der Kunstmaler Walter Lilie (01.06.1876 – 13.07.1924), Walther Löbering (12.07.1885 – 22.12.1969), der Kirchenmaler Paul Plontke (18.06.1884 – 29.03.1966), der Dadaist Kurt Schwitters (20.06.1887 – 08.01.1948), Carl Ernst Sohn-Rethel (08.05.1882 – 07.04.1966) und Paul Heinrich Ferdinand Storm (29.01.1880 – 10.02.1951).

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Quelle:
Vgl. Wikipedia (): Carl Bantzer, zuletzt besucht am 10.12.2021


Weitere Ereignisse:

1742: Johann Michael Senckeisen, deutscher Architekt, starb im Alter von etwa 90 Jahren in Leipzig

1745: Jean-Baptiste van Loo, französischer Maler, starb im Alter von 59 Jahren in Aix-en-Provence

1754: Georg Anton Gumpp, österreichischer Baumeister, starb im Alter von 72 Jahren in Innsbruck

1810: Roman Anton Boos, deutscher Bildhauer, starb im Alter von 77 Jahren in München

1817: Der deutsch-amerikanische Bildhauer und Maler John Peter Frankenstein wurde in Worfelden geboren.

1851: Joseph Mallord William Turner, englischer Maler, starb im Alter von 76 Jahren in London

1915: In St. Petersburg begann die Ausstellung „Poslednjaja futuristitzeskaja wystawka kartin 0,10 (nol–desjat)“ (deutsch: Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei 0,10 (Null–Zehn) im Kunst-Büro von Nadescha Dobytschina.

1920: Die ersten „Staatlichen Höheren Künstlerisch-Technischen Werkstätten“ in Moskau wurden per Dekret der Sowjetregierung zusammengeführt.

1928: Der deutsche Architekt wurde in Nikolaus Arndt Rowno (Polen) geboren.

1942: Der österreichische Grafiker und Maler Heinz Stangl wurde in Wien geboren.

1944: Der deutsche Grafiker und Bildhauer Heinz-Günter Prager wurde in Herne geboren.

1945: Der schweizerische Architekt Antoine Salamin wurde in Sierre geboren.

1962: Friedrich Vordemberge-Gildewart, deutscher Maler, starb im Alter von 63 Jahren in Ulm

1976: Giuseppe Caselli, italienischer Maler, starb im Alter von 83 Jahren in La Spezia
1976: Im WuppertalerVon der Heydt-Museum“ begann die Retrospektive „George Grosz. Leben und Werk“.

1990: Gabrijel Stupica, slowenischer Maler, starb im Alter von 77 Jahren in Ljubljana

2012: Kristina Böttrich-Merdjanowa, deutsch-bulgarische Grafikerin und Designerin, starb im Alter von 79 Jahren in Grünwald

2021: In Eberdingen-Nussdorf in „Kunstwerk Sammlung Klein“ endete die Retrospektive „Hängung #23 Zwischenzeit“ von der deutschen Malerin Erdmut Bramke (Beginn: 21.03.2021)