Kunstszene: 17. Oktober




1925

Fauvismus

Um die Jahrhundertwende (19. / 20. Jahrhundert) erschienen auf der Bildfläche junge Künstler*innen, die etwas Modernes schaffen, die sich vom Impressionismus absetzen wollten. Zu dieser neuen Kunstszene gehörten zum Kern Henri Matisse (31.12.1869 – 03.11.1954), André Derain (10.06.1880 – 08.09.1954) und Maurice de Vlaminck (04.04.1876 – 11.10.1958). Sie ließen sich von den japanischen Farbholzschnitten und von den afrikanischen Plastiken inspirieren. Im Fokus ihres Schaffens stand nicht die Gegenständlichkeit sondern die Farben, sodass das Zweidimensionale an Bedeutung gewann. Jedoch sahen sie sich bislang nicht als eine einheitliche Gruppe sondern eher als diejenigen, die Lust am experimentieren haben, dementsprechend machten sie sich auch keine Gedanken über eine Bezeichnung, brauchten sie auch nicht, denn diese lieferte ganz unfreiwillig einer der einflussreichsten Kunstkritiker jener Zeit, Louis Vauxelles (01.01.1870 – 21.07.1943). Dieser wollte sich Luft verschaffen, war empört über die jungen Künstler und schrieb am 17. Oktober 1925 unter anderem in Gil Blas: „Donatello parmi des fauves“. Donatello war ein italienischer Bildhauer, der von 1386 bis 1466 lebte. Eine seiner Plastiken stand zwischen den Gemälden der jungen Künstler. Eigentlich hätte dies für die junge Gruppe ein Todesstoß sein können, aber mitnichten, stattdessen hatten sie nun endlich einen Namen: Fauvismus (Wilde Tiere), welchen sie ab sofort mit Stolz trugen.

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Quellen:
Vgl. Horst Richter: Geschichte der Malerei im 20. Jahrhundert. Stile und Künstler. Verlag M. DuMont Schauberg, Köln, 1974 (3), S. 10 – 13
Vgl. Wikipedia (): Fauvismus, zuletzt besucht am 18.08.2021