Liebe Leserinnen und Leser,

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Ursprung

Schmetterling, hellblau, HimmelMan ist sich zwar nicht ganz einig, aber man vermutet, dass der Valentinstag auf den Heiligen Valentin zurückgeht, der sein Leben lassen musste, weil er es gewagt hat, sich über das Verbot der Trauung hinweggesetzt hat. Darüber hinaus verschenkte er den frisch Vermählten Blumen, die wohl aus seinem Garten stammten. Sabeth Faber entwickelte daraus die Idee von dem Heiligen Valentin mit Rose.

Liebesbekundungen

Ob es in allen Zeiten schon Liebesbekundungen in Form von Liedern oder Gedichten gab, ist ungewiss. Belegt ist jedoch, dass der erste Troubadour, Wilhelm IX. seinen Geliebten Liebesdichtungen vortrug.

Ein Beispiel:

Froh biet´ ich mich der Liebe dar

Froh biet´ ich mich der Liebe dar,
Zu solcher Lust bin ich bereit,
Denn da ich mich der Lust geweiht,
Nehm´ ich des besten Weges wahr.
Sie lieben, Bestes ists fürwahr,
Sie sehn, Sie hören allezeit.

Nicht darf ich prahlen, das ist klar,
Mit eigener Ruhmredigkeit;
Doch blüht mir jemals freudge Zeit,
Beut Sie mir schönste Wonnen dar,
Und glänzt vor Allen hell und klar,
Wie wenn der Tag sich dunstbefreit.

Nie legt man es zur Gnüge dar,
Wie Willenskraft, Beredsamkeit,
Gedant´, und aller Sehnsucht Leid
Nie solche Freude preiset wahr.
Sie recht zu loben wär´ ein Jahr
Selbst eine noch zu kurze Zeit.

Jedwede Lust weicht Ihr fürwahr,
Ihr dient, was Macht heißt, weit und breit,
So hold ist Ihre Freundlichkeit.
So mild der Augen süßes Paar;
Und lebt jemand hundert Jahr,
Sie sättigt` ihn zu keiner Zeit.

Sie heilt den, der verwundet war,
Schafft dem Gesunden Todesleid,
Macht toll den, der bisher gescheit,
Den Schönen aller Schönheit baar,
Zu Bauern macht Sie Ritter gar,
Und ritterlich die Bäurischkeit.

Da nichts sich beut so Schönes dar
Dem Blick noch der Beredsamkeit,
Bleib` ich beständig Ihr geweiht,
Daß Leib und Seele wunderbar
Sie mir erfrische immerdar,
Mich wappne gegen Alters Leid.

Ich bin, beut Gegengunst Sie dar,
Zum Nehmen und zum Dank bereit,
Zum Huldgen und zur Heimlichkeit,
Zu Rath und That unwandelbar,
Auch nehm´ ich Ihres Rufes wahr,
Ihr Lob verkündend weit und breit.

Sie zu beschicken hat Gefahr,
Ihr Zorn gibt mir Muthlosigkeit;
Denn furchtsam bin ich selbst mein Leid
Der Sehnsucht leg´ ich Ihr nicht dar.
O nähme selbst Sie meiner wahr,
Der nimmer ohne Sie gedeiht!

– Wilhelm IX., übersetzt von Karl Ludwig Kannegießer –

Ins deutsche übersetzt von Karl Ludwig Kannegießer.

Dieser Text ist Gemeinfrei.

Quelle: Karl Ludwig Kannegießer: Gedichte der Troubadours im Versmaß der Urschrift übersetzt, Verlag der J. F. Osiander´schen Buchhandlung, Tübingen – 1855 (2)

Erste Belege zum Valentinstag gibt es seit dem 14. Jahrhundert, doch es sollte noch eine ganze Weile dauern, bis dieser Tag zu einem festen Bestandteil im Jahreszyklus wurde. In der Zwischenzeit wurde im katholischen Bereich jährlich am 7. Februar an den Heiligen Valentin gedacht, später wurde dieser Tag dann aber von den Katholiken gestrichen.1a 

Indien, das Land der Liebe?

Grafik, Architektur, Indien, Liebe, Valentinstag, rosa, GrafikdesignAuch in Indien ist der Valentinstag nicht völlig unbekannt, jedoch wurde dieser Tag unter der Bezeichnung „Kamadeva“ (Herr der Liebe) begangen, aber man vergaß diesen Tag. Seit Beginn der 1990er Jahre setzte sich der Valentinstag durch, jedoch wird vor diesem Tag von unterschiedlichen politischen und religiösen Kräften nicht nur kritisiert, sondern man warnt davor und einige dieser Gruppierungen möchten am liebsten den Tag ganz streichen.1b Und doch gibt es Indien eines der berühmtesten Gebäude, die die Liebe zum Ausdruck bringt, nämlich den Taj Mahal.

Musik liegt in der Luft

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf Maurice Ravel mit dem „Bolero“ ein Musikstück, welches damals eher verpönt war, heutzutage nicht mehr wegzudenken ist.

Sabeth Faber ließ es sich nicht nehmen, dieses Musikstück auf ihre Weise zu interpretieren und schuf dazu eine Designerkarte Bolero.

Rosen

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war der Valentinstag etabliert, zunächst waren es vor allem die Grußkarten, die an Geliebte verschickt wurden. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges werden zunehmend auch Blumen verschenkt, meist Rosen.1c 

Am 2. August 1907 verfasste Rainer Maria Rilke das folgende Gedichte über Rosen:

Das Rosen-Innere

Wo ist zu diesem Innen
ein Außen? Auf welches Weh
legt man solches Linnen ?
Welche Himmel spiegeln sich drinnen
in dem Binnensee
dieser offenen Rosen,
dieser sorglosen, sieh:
wie sie lose im Losen
liegen, als könnte nie
eine zitternde Hand sie verschütten.
Sie können sich selber kaum
halten; viele ließen
sich überfüllen und fließen
über von Innenraum
in die Tage, die immer
voller und voller sich schließen,
bis der ganze Sommer ein Zimmer
wird, ein Zimmer in einem Traum.

– Rainer Maria Rilke –

Zum Valentinstag gehören auch rote Rosen und so kreierte Sabeth Faber eine Designerkarte.

Goldene Hochzeit

Und natürlich gibt es etliche Paare, die an einem 14. Februar geheiratet haben, bei einigen ist es seit über fünfzig Jahren her.

 

 

Ein Märchen ohne Happy End

Japan, Nikko, Kranich, Storch, Winter, HerbstSo wie im Leben so auch im Märchen, zuweilen gibt es kein Happy End. Das folgende Märchen war zugleich Inspiration für Sabeth Faber bezüglich der DesignerkarteÜber den Balztanz„.

Der Kranich und die Störchin

(Ein Märchen)

     Es gab einmal einen Kranich und eine Störchin. Jedes von ihnen baute sich ein Hüttchen am entgegengesetzten Ufer des Sumpfes. Dem Kranich kam es langweilig vor, allein zu leben und er beschloß, sich zu verheirathen. „Ich will einmal um die Störchin freien,“ sagte er zu sich selbst.
     Bald stelzt der Kranich, tapp, tapp, sieben Meilen weit im Sumpfe herum, kommt endlich auf festen Boden zu der Hütte der Störchin und frägt: „Ist die Störchin daheim?“ – „Ja, ja,“ ruft’s von drinnen, „sie ist zu Hause!“ – „Ach, komm‘ doch einmal heraus und sprich: willst du mich heirathen?“

     – „Nein Kranich, ich mag dich nicht zum Mann haben, du hast zu lange Beine und dein Röckchen ist zu kurz, auch kannst du keine Frau ernähren. Mach‘ daß du fortkommst, Langbeiniger!“
     Der so abgetrumpfte Kranich kehrte um und ging heim. Die Störchin sah ihm lange nach; es reute sie doch, den Kranich so schnell abgewiesen zu haben. „Warum soll ich eigentlich allein leben?“ sagte sie zu sich. „Es ist doch besser, ich heirathe den Kranich!“ Sie macht sich auf den Weg und spricht, nachdem sie ihn erst bei seinem Hüttchen eingeholt hat: „Kranich, du kannst mich zur Frau bekommen!“ – „Nein, nein, Störchin, ich will dich nicht zur Frau, kann dich gar nicht brauchen. Geh‘ nur heim!“

     Da weinte die Störchin vor Scham und kehrte um. Der Kranich besann sich: „Thut mir doch eigentlich leid! Weßhalb habe ich sie nur fortgeschickt? Sitzt man immer allein, so wird Einem die Zeit lang. Ich nehme sie und will lieber gleich hingehen.“
     Er marschirt durch den Sumpf, trifft sie und sagt: „Störchin, ich habe mich eines Besseren besonnen: ich komme, dich zu holen.“ – „O nein, Langbeiniger, jetzt erst recht nicht! Dich heirathen? Fällt mir nicht ein!“

     Der Kranich stapfte wieder heim. „Ei, ei,“ dachte die Störchin, „warum habe ich jetzt diesem schmucken Freier einen Korb gegeben?“ Und sie stelzt geschwind hinter dem Kranich her – nun will er aber wieder nicht.

     Und so gehen sie noch heutigen Tages einander nach, möchten sich gerne freien – bekommen sich aber nicht.

(Unbekannter Verfasser)

Dieser Text und die schwarz-weiß Bilder sind Gemeinfrei.

Quelle: Fliegende Blätter: Der Kranich und die Störchin (Ein Märchen), Nro. 1832 / 10, S. 3

 

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Valentinstag.


Einzelnachweise:

1a, 1b, 1c: Vgl. Wikipedia (): Valentinstag, zuletzt besucht am 06.02.2022

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