Seit dem großen Unglück während der Techno-Parade in Duisburg Juli 2010 spricht man nur noch selten über die legendären Grafik, Berlin, Brandenburger Tor, Kunst, moderne Kunst, Musik, Umzug, Straßenumzug, Parade,Veranstaltungen in Berlin, dort, wo alles seinen Anfang nahm. Zehn Jahre nach dem Unglück sendete das ZDF am 18. Juli 2020 eine Dokumentation über die Anfänge, Verlauf und ihr Ende. Dies nahm Sabeth Faber zum Anlass und kreierte die Grafik „Techno-Musik: Schrill und dynamisch.

Vor zwanzig Jahren, als die alljährliche Parade ihren Höhepunkt erlebte, hätte die Künstlerin ein Teil des Umzuges sein können, doch solch große Veranstaltungen sind nichts für sie und damals konnte sie auch nur wenig mit der Musik und mit dem Hype um die Parade wenig anfangen. Die Siegener Künstlerin meidet zwar weiterhin Großveranstaltungen, jedoch kann sie inzwischen der Musik durchaus etwas abgewinnen.
Der allererste Tanz-Umzug fand am 1. Juli 1989 in Berlin statt.
Wie bei allen Großveranstaltungen kann man ihnen den Kommerz vorwerfen, jedoch ist dies zu kurz gefasst, denn auch all die Alternativ-Bewegungen, die rund um diese Parade entstanden, wären ohne diese eine Parade nahezu undenkbar, schlussendlich bedeutet es, dass allen Kritiken zum Trotz der Kommerz auch den Kritiker*innen half und hilft.
Neben dem Vorwurf des Kommerzes finden so einige den gelebten Hedonismus verwerflich. Ganz ehrlich: Es wäre begrüßenswert, wenn unsere jungen Menschen heutzutage nochmals so ausgelassen sein könnten und sein würden.

Tanz und Musik sind Ausdruck von Lebensfreude, Themen die Sabeth Faber immer wieder mal aufnimmt wie in „Boléro“ oder „Schnippchen geschlagen“.
In der Grafik kann man das Brandenburger Tor erahnen. In einem der Torbögen hängt, als Lichteffekt gedacht, eine pinke Unterhose als Sinnbild für die sexuelle Freizügigkeit. Durch das Bild wabern diverse Lichtschläuche, der Hintergrund ist schwarz gehalten, nicht, weil die Veranstaltungen in der Nacht  stattfanden (im Gegenteil, sie fanden tagsüber statt) sondern um einen Kontrast zwischen den Farben herzustellen, also eine pragmatische Entscheidung. Durchkreuzt wird das Bild von mehreren grauen  Stäben (jedoch in einem anderen Kontext wie Zuschauer*innen), dies soll in erster Linie das Ende der Techno-Zeit symbolisieren.
Rechts unten im Bild ist ein roter
Fleck, der ins braune übergeht. Das soll ein Hinweis, laut der Künstlerin, auf die Messerattacke im Jahr 1999 verweisen. In jenem Jahr war der Höhepunkt erreicht und ohne das die Veranstalter es ahnten, wurde das Ende quasi damit eingeläutet.

Angaben zur Grafik:
Titel: Techno-Musik: Schrill und dynamisch
Grafikgröße (B x H): 4144 x 6000 px

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