Dem Bild „Blaue Phase“ gehen einige Denkprozesse voraus. Wie Sabeth Faber mir in einem Gespräch mitteilte, begann alles damit, dass sie sich meditativ mit der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments (Genesis 1) Grafik, Kunst, Moderne Kunst, Blaue Periode, Pablo Picasso, Gott, Geist, Kreis, Schöpfungsgeschichte, Genesis 1, Wasser, Geometrie,auseinandersetzte, insbesondere mit der Einleitung in der es heißt: der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Während der Meditation entstand das Bild, indem der Geist Gottes (hier: weißer Kreis) in der Finsternis (hier: dunkelblauer Hintergrund) schwebt. Fast in dieselbe Zeit der meditativen Auseinandersetzung fällt auch die Beschäftigung mit der Kunstgeschichte, insbesondere um die Jahrhundertwende und der Einleitung der Modernen Kunst. In diesem Zusammenhang wurde die Siegener Künstlerin auf die sogenannte „Blaue Periode“ von Pablo Ruiz Picasso (25.10.1881 – 08.04.1973) aufmerksam. Die „Blaue Periode“ begann mit dem Selbstmord seines Freundes Carlos Casagemas am 17. Februar 1901. Geboren wurde sein Freund und Maler am 27. September 1880.
Nachdem sich die Künstlerin mit der Thematik befasst hatte, beschloss sie, dass von dem weißen Kreis aus, diverse blaue Stränge wellenartig nach unten fließen bis zum blau-türkisem Untergrund.
Man kann die Grafik aber auch anders interpretieren: Der weiße Kreis könnte genauso gut eine vereinfachte Form eines Kopfes sein, an dem blaue Haare wachsen und somit den Eindruck einer Frau vermitteln. Dies würde durchaus auch zu der „Blauen Periode“ passen, denn der Freund von Picasso brachte sich wegen unerfüllter Liebe zu der Tänzerin Germaine Gargallo (01.12.1880 – 02.12.1948) um.

Angabe zur Grafik:
Titel: Blaue Phase
Grafikgröße (B x H): 3658 x 6000 px

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