Erste Ideen zu dieser Grafik entwickelte Sabeth Faber in den Monaten November / Dezember 2019, doch dann ließ sie die Arbeit eine ganze Weile ruhen. Das ist ein ganz normaler Vorgang, wenn die Ereignisse noch zu frisch sind, erst noch verarbeitet werden müssen.

Auf dem Bild sieht man eine rote Landschaft, die durch einen schwarzen Weg gekreuzt wird. In dieser Landschaft stehen drei merkwürdige Figuren, eventuell handelt es sich um Bäume, die gemeinsam ein Dreieck bilden.
Grafik, Moderne Kunst, Landschaft, rot, Flugzeug, Düsenjet, Haus, Weg, schwarz, grau, Depression,Am linken Bildrand steht ein helles Haus mit einem roten Dach. Der Himmel ist grau, ein Düsenjet durchkreuzt ihn.
Nichts ist so in dieser Darstellung, wie man es zunächst wahrnimmt. Das Haus wird seitlich zunehmend zu einem Dreieck, die Vorderfront weist ebenfalls mehrere Dreiecke auf. Die Landschaft sieht zunächst gleichmäßig aus, doch beim genaueren Hinschauen verschwimmen die Rottöne.
Markant ist vor allem der Himmel. Über dem Weg wölbt sich ein Dreieck, welches nach oben hin immer mehr zu einer Geraden wird, fast schon so, als würde er wie ein Vogel flattern. Irritierend ist das Flugzeug mit seinem weiß-blauem Kondensstreifen.

Bevor die Siegener Künstlerin erste Ideen zu diesem Bild entwickelte, musste sie in einer Grundschule erleben, wie ein Viertklässler sie mit einem Messer angriff, doch das war gar nicht das Schlimmste für sie, da sie unverletzt blieb, viel schlimmer für sie war, wie ihre Vorgesetzten damit umgingen, nämlich mit Schweigen, es schien keinen von ihnen zu kümmern, so als sei dies völlig normal. Das Schweigen wird vor allem an dem Haus deutlich, kein Fenster und keine Tür ist darin zu sehen.
Für Sabeth Faber war unmittelbar nach diesem Vorfall klar, dass dieses Kind ganz schnell Hilfe benötigt, denn dies war ein lauter Hilferuf. Im Bild ist es das Flugzeug, dass so auffällig ist und man sich nicht sicher kann, ob es irgendwo abstürzt.
Die Situation für die Künstlerin änderte sich erst, als sie den Vorfall mit einem Schulpsychologen besprechen konnte. Bevor sie mit ihm sprach und auf dem Flur wartete, sah sie ein ähnliches Bild wie diese Grafik (den Namen der Künstler*in ist ihr nicht bekannt), jedoch war dieses bunt, die Landschaft war gleichmäßig. Sie übernahm die Idee des Hauses und veränderte es, ebenso übernahm sie die Idee des Weges, der bei ihr schwarz ist (ein Hinweis auf eine tiefe Depression?), den Himmel veränderte sie gänzlich und auch diese merkwürdige Figuren ist ihre Ergänzung.

So krass dieses Bild ist, vor allem wenn man den Hintergrund kennt, bleibt man dennoch davor stehen und man bleibt nicht unberührt.

Angaben zur Grafik:
Titel: Verletzte Seele
Grafikgröße (B x H): 4810 x 6000 px

> Siehe auch: Ausnahmezustand


 

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