geboren: unbekannt1a
gestorben: unbekannt1b       

hielt sich nachgewiesenen Maßen von 1353 bis 1379 in Venedig auf

italienischer Maler

Vieles bleibt im Dunkeln

Über den venezianischen Maler Lorenzo Veneziano gibt es kaum biografische Angaben, weder weiß man, wann er geboren wurde noch wann er starb. Jedoch war er nicht völlig unbedeutend, wurde er doch in einem Dokument im Zusammenhang seines Halbbruders am 4. März 1353 erwähnt. Der Halbbruder wird etwas später den Maler Nicolò di Pietro zeugen.1c  
Ein paar Jahre später wird sein Name nochmals in Dokumenten auftauchen, dieses Mal geht es um die Hochzeit seiner Ehefrau. Das letzte Mal wird er 1379 bei einer Auflistung erwähnt, es handelt sich hierbei um all jene, die einen Krieg finanziell unterstützt haben.1d  
Sein Handwerk hatte er von Paolo Veneziano gelernt.2  

Über seinen künstlerischen Verlauf liegen ein paar Daten mehr vor, ein paar seien hier erwähnt:
1356 bekam er einen Auftrag von einem gewissen Scipione Maffei aus Verona.
In der heutigen Aufbewahrung des Polyptychon in der venezianischen Gallerie dell’Accademia „Lion“ steht auf seinem Werk sein Name und seine Schaffenszeit, nämlich von 1357 bis 1359.1e    
1359 schuf er das Gemälde „Mystische Hochzeit der hl. Katharina“ und 1366 das Proti-Polyptychon „Dormitio Virginis“ (deutscher Titel: Tod Mariä). Am 4. Juli 1368 vollendete er das Polyptychon mit dem Hauptthema der Marienkrönung. 1371 vollendete er zwei Altäre, zum einen handelt es sich um den Altar des Triptychons „Verkündigung“ und „trittico per l‘Arte de la Seta“ (deutsch: Triptychon der Seidenhändler).1f     

Auch Lorenzo Veneziano wird, wie die beiden erwähnten Vorgänger (Guariento di Arpo und Jacobo Alberregno) in die Zeit des „Trecento“ eingeordnet. Und auch er war, wie Guariento di Arpo von der byzantinischen Kunst beeinflusst. Aber Guariento di Arpo war auch hinsichtlich des gotischen Einflusses für ihn nicht unbedeutend, auch wenn wir heute nicht gesichert wissen, wie er ihn kennengelernt hat, möglicherweise hat er Bilder von ihm gesehen oder sie standen in einem persönlichen Kontakt, aber wie gesagt, das wissen wir heute nicht.1g   
Der byzantinische Kunststil ist besonders gut auf dem Gemälde „Heiliger Franziskus und Heiliger Ludwig“ zu sehen. Den Heiligen Franz von Assisi (1181 – 03.10.1226) stellt er in einer Mönchskutte mit einem vergoldeten Kreuz und einer roten Bibel dar. Der Heilige Franziskus wurde am 16. Juli 1228 heiliggesprochen.1h     
Bei dem Heiligen Ludwig (25.04.1214 – 25.08.1270) handelt es sich zugleich um den französischen König, an dem sich die Geister scheiden. Die einen sehen in ihm den Frommen, die anderen sehen in ihm die Gefahr des Zerbrechens von Frankreich, da die Scheidung von seiner Frau Eleonore, die dann den englischen König heiratete, nicht ganz glimpflich verlief. Am 11. August 1297 wurde er heiliggesprochen.1i    
Beide Heilige waren im 14. Jahrhundert immer noch ein großes Gesprächsthema, daher ist es nicht verwunderlich, dass Lorenzo Veneziano sie in dem Gemälde quasi verewigt hat. Zwischen der Abbildung von Lorenzo Veneziano und dem Triptychon „Gekreuzigter Christus zwischen der Jungfrau Maria, dem Heiligen Johanns, dem Heiligen Gregor und dem Heiligen Hieronymus“ von Jacobo Alberregno gibt es hohe Ähnlichkeiten. In beiden Bildern werden die Heiligen unter einem Torbogen dargestellt, jeweils ausgestattet mit ihren Attributen und der Hintergrund ist jeweils mit Gold belegt worden.1j  

Werksverzeichnis1k:

1357 – 1359: Lion (Polyptychon, urspr. für Sant’Antonio Abate in Castello), in: Gallerie dell’Accademia, Venedig 

1359: Mystische Hochzeit der hl. Katharina, in: Gallerie dell’Accademia, Venedig 

1361: Thronende Madonna mit Kind, in: Museo Civico, Padua 

1366: sogenanntes Proti-Polyptychon, in: Kathedrale von Vicenza 

1368: Marienkrönung (Polyptychon, für San Giacomo, Bologna) Einzelteile in diversen Museen: Musée des Beaux-Arts, Tours; Pinacoteca Nazionale, Bologna; Galleria Regionale (Palazzo Bellomo), Siracusa; und Philadelphia Museum of Art

1370 (?): Der thronende Christus übergibt Petrus den Himmelsschlüssel (Originaltitel: Traditio clavium), in: Museo Correr, Venedig
1370 (?): Szenen aus dem Leben der hl. Petrus und Paulus, in: Gemäldegalerie, Berlin

1371: Verkündigungs-Triptychon, in: Gallerie dell’Accademia, Venedig 
1371: Triptychon für die Seidenhändler (Originaltitel: trittico per l‘Arte de la Seta), in:  Gallerie dell’Accademia, Venedig; und in: Pinacoteca del Castello Sforzesco, Mailand

1372: Madonna und Kind, 1372, (urspr. für die Kirche San Francesco in in Rieti), in: Louvre, Paris

Ohne Jahresangabe1l:

  • Der heilige Nikolaus beruhigt den Sturm, in: Eremitage, St. Petersburg
  • Kleines Polyptychon, (für Santa Maria della Celestia, Venedig), in: Pinacoteca di Brera, Mailand
  • Kreuzwegkruzifix, in: Basilica di San Zeno, Verona
  • Madonna delle stelle(Sternenmadonna), in: Santa Corona, Vicenza (durch spätere Übermalungen entstellt)
  • Madonna dell’Umiltà, in: Santa Maria Maggiore, Triest
  • Madonna dell’Umiltà mit dem Heiligen Dominikus und mit dem Heiligen Petrus Martyrin: Rosenkranzkapelle von Sant’Anastasia, Verona
  • Polyptychon, in: Museo Provinciale, Lecce (Lorenzo Veneziano und Werkstatt zugeschrieben)
  • Prophet (König Salomon oder David?), in: John and Mable Ringling Museum of Art, Sarasota
  • Thronende Madonna mit Kind und zwei Stiftern, in: Metropolitan Museum of Art, New York
  • Triptychon, in: Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid

Einzelnachweise:

1a, 1b, 1c, 1d, 1e, 1f, 1g, 1h, 1i, 1j, 1k, 1l:  Vgl. Wikipedia (): Lorenzo Veneziano, zuletzt besucht am 26.12.2022

2: Vgl. Hampel Auktion (): Paolo Veneziano, zuletzt besucht am 17.02.2023


 

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