In den ersten vier Jahrhunderten nach Christi Geburt kannte man die Zeit des Advents vermutlich nicht, erste Belege gibt es seit dem 4. Jahrhundert. Es sollte aber noch eine Weile dauern bis sich diese Zeit in die Kultur eingeschrieben und damit einen festen Platz hatte.

Die Bezeichnung „Advent“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Ankunft“, gemeint ist die Ankunft von Jesus, dem Sohn Gottes auf Erden als Mensch.

Bis sich die Adventszeit in der heutigen Form im 7. Jahrhundert etabliert hatte, war die Länge und auch die Form des Begehens regional unterschiedlich, einige hatten vier Wochen andere sechs oder gar sieben Wochen; in einigen Regionen begann die Zeit mit St. Martin, also am 11. November und endete teilweise am Tag der Heiligen drei Könige, also am 6. Januar. Ursprünglich war die Adventszeit gleichzeitig eine Fastenzeit, ähnlich wie die 6 Wochen vor Ostern und stellenweise trifft man auch noch auf diese Tradition wie in Polen. Sicherlich wurde die Fastenzeit nicht ganz so streng gehändelt wie die Fastenzeit vor Ostern aber doch streng genug, sodass die sogenannten „Butterbriefe“ an den Papst erfolgten. In der Fastenzeit waren sämtliche tierische Produkte Tabu und man kann sich vorstellen, wie fad damals das Essen schmeckte. Die sächsischen Fürsten schrieben an den Papst und baten ihn „um die Erlaubnis von Butter“ im Stollen. Dieser Wunsch wurde ihnen gewährt, freilich mussten sie dafür Ablass bezahlen.  

Das Titelbild ist ein Ausschnitt aus dem Ölgemälde „Der Erzengel Gabriel verkündet der Jungfrau Maria die Ankunft des Herrn“ von dem flämischen Maler Robert Campin (um 1375 – 26.04.1444).


Quellen:
Vgl. Vivat (): Die Adventszeit. Geschichte und gelebte Tradition, zuletzt besucht am 27.11.2022 

Vgl. Kathrin Althans (): Was wäre Weihnachten ohne…?, in: Luther 2017, zuletzt besucht am 27.11.2022


 

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