Mit dem Namen Raffael verbindet man große Kunst und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass sein Name auch heutzutage für die meisten Menschen ein Begriff ist. Andererseits sollte man auch nicht verhehlen, dass seine Gemälde nicht immer so bekannt sind, wie man meinen könnte oder besser gesagt, wir kennen seine Gemälde aber nicht den Künstlernamen, wie eine Umfrage über die Putten im Bild „Sixtinische Madonna“ zeigte.
Der italienische Künstler trägt den vollen Namen Raffaello Sanzio da Urbino. Sein Start ins Leben war eher schwierig, als er etwa acht Jahre alt war, starb seine Mutter.
Als junger Mann trat er in die Werkstatt von Pietro Vanucci (um 1446 – 1523) in Perugia. Dort erlernte er zügig sämtliche Fähigkeiten, die ein Maler braucht und schon mit etwa 17 Jahren wurde er Meister genannt.
Das Gemälde „Sixtinische Madonna“ fertigte Raffael in den Jahren 1512 / 1513 an. Es war eine Arbeit, die ihm der Papst Julius II. aufgetragen hatte.
Den Mittelpunkt des Gemäldes bildet Maria mit ihrem Sohn, links im Bild ist der Heilige Sixtus und rechts die Heilige Barbara (Namensfest: 4. Dezember) Diese beiden Figuren sind nicht zufällig in dieser Darstellung, da dieses Gemälde für die Klosterkirche San Sisto in Piacenza bestimmt war. In dieser Klosterkirche waren die Reliquien der beiden Heiligen aufbewahrt.
Links unten im Bild sieht man einen Teil der päpstlichen Krone, in der Mitte sind die beiden weltberühmten Putten, die vielfach vermarktet wurden.
Maria geht barfuß über Wolken, befindet sich demnach im Himmel. Ihr Kleid ist rot, darüber trägt sie einen blauen Mantel, ihr Haar ist mit einem verzierten goldenem Tuch, der sich im Wind aufbläht, bedeckt. Um ihren Hals liegt locker ein weißes Tuch mit Goldfäden durchzogen. Ihr Blick geht nach unten, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass dieses Gemälde für den Hochaltar der Klosterkirche bestimmt war, das bedeutet, dass das Publikum zu ihr aufschaut und sie auf sie nieder schaut, jedoch schaut sie diese nicht direkt an, sondern ihr Blick geht leicht nach rechts. Sie schaut ernst aus, fast schon traurig oder melancholisch. Ihr Sohn ist hingegen nackt und für sein Kleinkindalter sitzt er wie ein alter Herr, fast schon wie ein Pascha, auf dem rechten Arm seiner Mutter. Sein Blick geht gerade aus und wenn man genau hinschaut, könnte man meinen, dass sein Blick ganz leicht nach oben geht. Somit decken diese beiden Figuren gemeinsam ungefähr in der Senkrechte einen 180 Grad Winkel ab.
Sixtus trägt das Papstgewand, seine Haare haben die typische Frisur damaliger Mönche. Mithilfe der rechten Hand hält er seinen goldenen Mantel zusammen, seine linke Hand weist nach vorn, sein Zeigefinger zeigt leicht nach oben. Diese Handbewegung ist demnach nicht moralisch (hinsichtlich des Publikums) aufgeladen. Während Sixtus auf die Madonna mit ihrem Kind schaut, blickt die Heilige Barbara über ihre linke Schulter, wendet sich vom Zentrum ab. Ihr Kleid ist aus den Farben blau, grün und orange zusammengesetzt. Stellenweise handelt es sich bei dem Blau um denselben Farbton wie bei Maria, kann also als Hinweis auf Heiligkeit bzw. Besonderheit der Person interpretiert werden. Zudem war es früher in der Zeit von Raffael ein kostspieliges Unterfangen, die Farbe Blau herzustellen und war deshalb bei Darstellungen auf Maria und Könige im Normalfall beschränkt. Man kann es also auch in diesem Gemälde als Hinweis auf die Herkunft von Barbara, ihr Vater war ein reicher Kaufmann, betrachten. Grün gilt in der christlichen Symbolik als die Farbe der Reinigung, auch dies ist ein Bezug zur Person Barbara. Sie war nicht von Geburt an Christin sondern wurde es in jungen Jahren, gegen den Willen ihres Vaters. Die Farbe Orange ist nicht eindeutig, es könnte sich um einen Ersatz für eine Fackel (ein Attribut von ihr), genauso gut könnte es sich um den Ausdruck ihrer Lebensfreude handeln. Andererseits wird die Farbe Orange auch in einem düsteren Umfeld noch erkannt und könnte demnach ein Hinweis auf die Bergleute, für die sie Schutzpatronin ist, sein. Um ihre linke Schulter liegt locker ein weißes Tuch und zwar derart, wie Bergleute ihre Seile, wenn sie in den Stollen hinabsteigen, tragen. Am Ende des Tuches / Schal sind rote Fransen.
Im Hintergrund der Heiligen Barbara ist ein Turm angedeutet, ein Hinweis auf die Legende, dass ihr Vater, nachdem er von ihr erfährt, dass sie zum Christentum konvertieren möchte, in einen Turm einsperrt.
Über beide Heilige schwebt ein dünner goldener Reif, ein Hinweis auf ihre Heiligkeit.
Die beiden Putten unten im Bild schauen beide nach oben, wohin, lässt sich für das Publikum nicht ausmachen, offenbar ist da aber etwas, denn beide schauen in dieselbe Richtung.
Links und rechts von der Madonna ist der dunkelgrüne Vorhang geöffnet. Genauere Informationen und Bedeutung hierzu kann man unter „Salve Regina!“ nachlesen.
Im Hintergrund sind etliche Köpfe zu sehen, die allesamt auf Maria mit ihrem Kind blicken. Es handelt sich hierbei um Kinderköpfe, die vermutlich Engel darstellen, da sie eine Ähnlichkeit mit den beiden Putten unten im Bild aufweisen.
Diese unglaublich gut durchdachte Bildkomposition hat unter anderem auch Sabeth Faber in mindestens drei Bildern inspiriert, insbesondere der Vorhang scheint es ihr angetan zu haben. Es handelt sich, wie oben erwähnt, um die exklusive Faltkarte Salve Regina!“, um die Grafik „Im Abseits“ und um die Grafik „Man muss nicht immer der Erste sein“.
Dieses berühmte Gemälde verließ im 18. Jahrhundert Italien, August III., der ein großer Sammler von Kunstwerken war, erwarb dieses Bild und am 1. März 1754 kam es in Dresden an, wo es sich bis heute befindet und für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Man ist sich uneinig, wann Raffael genau geboren wurde, man streitet sich darüber ob er am 28. März oder am 6. April 1483 geboren wurde.
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Quellen:
Vgl. Wikipedia (₪): Raffael, zuletzt besucht am 21.07.2021
Vgl. Wikipedia (₪): Sixtinische Madonna, zuletzt besucht am 22.07.2021
Vgl. Katholisch.de (₪): Gedenktag: 4. Dezember. Heilige Barbara: Legendäre Märtyrerin, zuletzt besucht am 22.07.2021
Weitere Ereignisse:
1472: Der italienische Maler Fra Bartolommeo wurde bei Prato geboren.
1579: Juan Fernández de Navarrete, spanischer Maler, starb im Alter von etwa 53 Jahren in Toledo
1660: Der niederländische Maler Arnold Houbraken wurde in Dordrecht geboren.
1690: Emmanuel Tzanes, griechischer Maler, starb im Alter von etwa 80 Jahren in Venedig (Italien)
1701: Domenico Guidi, italienischer Bildhauer, starb im Alter von etwa 76 Jahren in Rom
1719: Johann Anton Gumpp, österreichischer Maler, starb im Alter von 62 Jahren in München (Deutschland)
1790: Der englische Maler William Henry Hunt wurde in London geboren.
1808: Der norwegische Maler Knud Andreassen Baade wurde in Skiold geboren.
1819: Der französische Fotograf André Adolphe-Eugène Disdéri wurde in Paris geboren.
1838: Der französische Bildhauer und Maler Jean-Paul Laurens wurde in Fourquevaux geboren.
1850: Johann Ludwig Bleuler, schweizerischer Maler, starb im Alter von 58 Jahren in Laufen-Uhwiesen
1860: Der spanische Maler José Moreno Carbonero wurde in Málaga geboren.
1864: Der norwegische Architekt Henrik Bull wurde in Oslo geboren.
1868: Der schweizerische Bildhauer und Maler Cuno Peter Amiet wurde in Solothurn geboren.
1868: Der deutsch-amerikanische Bildhauer Albert Jaegers wurde in Wuppertal geboren.
1878: Der deutsche Grafiker und Maler Hans Felix Ernst Schmithals wurde in Kreuznach geboren.
1886: Der österreichische Grafiker und Maler Leo Scheu wurde in Olmütz geboren.
1892: Der deutsche Maler Max Schroer wurde geboren.
1902: Conrad Wilhelm Hase, deutscher Architekt, starb im Alter von 83 Jahren in Hannover
1921: Der amerikanische Maler Norman Bluhm wurde in Chicago geboren.
1922: Die amerikanische Malerin Grace Hartigan wurde in Newark geboren.
1945: Der deutsche Grafiker Rolf Glasmeier wurde in Pewsum geboren.
1947: Ilse Salberg, deutsch-schweizerische Kunstmäzenatin und Fotografin, starb im Alter von 46 Jahren in Bern
1957: Jack Butler Yeats, irischer Maler, starb im Alter von 85 Jahren in Dublin
1975: Sophie Dorothea Eckener, deutsche Grafikerin und Malerin, starb im Alter von 91 Jahren in Stuttgart
1985: Marc Chagall (siehe auch: Vom Himmel geküsst), weißrussisch-französischer Maler, starb im Alter von 97 Jahren in Saint-Paul-de-Vence
2010: Joachim Otto Kaiser, deutscher Künstler, starb im Alter von 80 Jahren in Erfurt