1901
Carlos Casagemas
Der spanische Maler Carlos Casagemas gehört zu den bedauernswerten Berühmtheiten. Allzu viel ist über seine Person nicht bekannt, in die Kunstgeschichte ging er hauptsächlich deshalb ein, weil er mit Pablo Ruiz Picasso (25.10.1881 – 08.04.1973) befreundet war und durch seinen Selbstmord bei seinem Freund die sogenannte „Blaue Periode“ einleitete.
Das Bild „Mujer vestida de Blanco“ (deutsch in etwa: Frau in weiß gekleidet) wurde von Carlos Casagemas auf Papier oder Pappe mit Ölkreide oder ähnlichem aufgetragen. Dargestellt ist eine Frau, deren Gesicht im schwarzen Chaos fast untergeht, das dunkle Chaos wirkt gar wie ein Bart oder nach einer anderen Lesart, wie ein Tier in Aufruhr. Ihr weißes Kleid, umrandet mit schwarzer Farbe, welche vermutlich die Bewegung des Kleides während eines Tanzes darstellen soll, wirkt fast wie ein Tier. Die Frau kauert auf einem grau-schwarzem schraffierten Untergrund, der zugleich zu einer Art Baum oder Mauer wird, im Hintergrund kann man vage rechts im Bild eine Blume erkennen, demnach könnte es sich um eine grün–gelbe Wiese handeln.
Leider ist dieses Bild ohne Jahresangabe und so kann man nur vermuten, dass es eventuell kurz vor dem Suizid des Künstlers entstand. Wenn dem so wäre, dann handelt es sich bei der Frau um die Tänzerin Germaine Gargallo (01.12.1880 – 02.12.1948), eine Frau in der er sehr verliebt war, jedoch unerwidert blieb. Aus diesem Grunde brachte sich Carlos Casagemas am 17. Februar 1901 im Pariser Cafe „Boulevard de Clichy 128“ im Alter von 20 Jahren um.
> Infos zur Grafik: Blaue Phase
Quelle:
Vgl. Wikipedia (₪): Carlos Casagemas, zuletzt besucht am 02.12.2021